Wer stand nicht schon mal vor dem Problem, keine Ahnung zu haben? Und gleichzeitig alles richtig machen zu wollen… Eine kleine Broschüre schafft Abhilfe, wenigstens für den Bereich Barrierefreiheit.
Barrieren gibt es überall, je nach individuellen Voraussetzungen sind sie schwieriger oder leichter zu überwinden. Für manche ist eine Treppe ein Problem, für andere sind lange und komplizierte Sätze nicht verständlich. Gehörlose Menschen brauchen meist Gebärdensprachdolmetscher_innen, wenn sie sich unter hörenden Menschen, und wer kleine Kinder hat, kann nicht ohne weiteres stundenlang an Diskussionsveranstaltungen teilnehmen.
Wer eine Veranstaltung organisiert, einen Film zeigen möchte oder zu einer Demonstration aufruft, hat in der Regel viel zu tun. Da fällt es nicht immer leicht, noch 10.000 weitere Dinge zu beachten. Es ist tatsächlich aber häufig möglich, schon mit kleinen Veränderungen dafür zu sorgen, dass mehr Menschen mitmachen können: Wer Zettel und Stifte auslegt, kann dafür sorgen, dass gehörlose und hörende Menschen kommunizieren können, auch wenn nicht beide gebärden. Auf der Einladung anzugeben, welche Barrieren bestehen und an wen sich Interessierte wenden können, hilft ebenfalls weiter. Gratis dazu gibt es wunderschöne Orden, zum Ausschneiden, Umhängen oder Anheften. Aber auch wer gerade kein akutes Projekt plant, kann einen Blick in die Broschüre werfen und erfährt beispielsweise von Ängsten und Unsicherheiten Nichtbehinderter und ihrem häufig ungebremsten Interesse an medizinischen Diagnosen.
Die Broschüre vereint Erfahrungsberichte mit Checklisten, Recherchetipps und interessanten Gedanken. Sie gibt sich Mühe, unmoralisch zu argumentieren und vermittelt einen Eindruck von den verschiedenen Sichtweisen auf Barrierefreiheit. Interessen und Prioritäten sind schließlich unterschiedlich, je nachdem, ob man für die Organisation einer Veranstaltung verantwortlich ist, potentiell ausgeschlossen wird, oder beispielsweise mit Gebärdensprachdolmetschen Geld verdienen muss. Erstellt wurde die Broschüre vom ak moB (Arbeitskreis mit_ohne Behinderung) in Zusammenarbeit mit seinen Freundinnen und Freunden. Sie bietet Erfreuliches für Menschen, die sich noch nie mit Barrierefreiheit beschäftigt haben und ist ebenso interessant für diejenigen, die sich bereits auskennen. Ein kleines Kunstwerk der freundlich-politischen Aufklärungshandreichung.
Die Broschüre„AUS.SCHLUSS!“ ist in Papierform kostenlos erhältlich (Mail an akmob@gmx.de) oder im Internet einsehbar unter www.ak-mob.org.