mondkalb

Eine Karte für alles, was Räder hat

Ausgehen, Städte besichtigen, Freunde in Cafés treffen – RollstuhlfahrerInnen müssen das gut vorplanen. Sich zu vergewissern, ob Orte zugänglich sind, ist oft nervenaufreibend und schwierig. Die „Sozialhelden“, eine Berliner Gruppe sozial engagierter junger Menschen, hat für dieses Problem eine einfache Lösung gefunden. Vorausgesetzt, man verfügt über einen Online- Zugang oder noch besser ein Iphone von Apple. Denn die Webseite www.wheelmap.org soll eigentlich eine mobile Orientierungshilfe sein: Auf Online- Stadtplänen zeigt Wheelmap Infos über die Rollstuhlzugänglichkeit von Orten, die von den Nutzer- Innen selbst aktualisiert werden können. Einer der Köpfe hinter Wheelmap ist Raúl Krauthausen, Mitgründer des Vereins „Sozialhelden“. Als Rollstuhlfahrer steht er selbst täglich vor dem Problem, in Gebäude, Busse oder Bahnen nicht hineinzukommen.

Opferecke

Wie immer beantworten wir hier die wirklich peinlichen und komplizierten Fragen rings um Behinderung, die sich unsere geneigte Leserschaft schon lange stellt, aber nie auszusprechen wagt. Heute soll uns eine zunächst einmal harmlos erscheinende Frage verunsichern: Sollte man einen Menschen mit seiner Beinprothese bestatten?

Technik – Lieber tot als abhängig?

Es begann mit den Anatomen der Renaissance. Sie besorgten sich Leichen und zerschnitten sie in einzelne Teile. So konnten sie die Funktionsweisen des Körpers erkennen. Man fing an, den Menschen als Apparatur von Muskeln, Organen, Nerven und Gefäßen zu begreifen. Bereits in dieser Zeit definierte der Philosoph Descartes (1596-1650) den Leib als Mechanismus. Den Geist sah er als den Lenker dieser Körpermaschine. Es dauerte noch fast zwei Jahrhunderte, bis sich die Idee der Maschine veräußerlicht hatte und technologisch niederschlug.

Krüppel aus dem Sack

Es gäbe v i e l zu sagen über den begehrlichen Blick des Mannes. Er ist nicht zu Unrecht in Verruf geraten – in den letzten Jahrzehnten aus der feministischen und machtkritischen Ecke. Schon Jesus (der war ja auch machtkritisch) provozierte mit der Aussage, dass jeder, der eine Frau begehrlich ansähe, schon ein Ehebrecher sei – also auch all jene, die sich etwas darauf einbildeten, es nicht mit Nachbars Ruth heimlich hinterm Stall getrieben zu haben, und die es für recht und billig hielten, Ruth mit Steinen totzuwerfen, wenn diese denn mit einem Anderen hinterm Stall erwischt wurde.

„Rolling“

Wie ist es im Rollstuhl zu sitzen? Warum schauen mich die Leute an? Warum verstecken sich die Kinder? Warum lachen sie? Wie fühlt es…

Gegenseitige Abhängigkeit

Daniel war im mittleren Management in der Wirtschaft tätig. Er hat seinen Job an den Nagel gehängt, weil er ihn zunehmend als stressig und…

Joe Monin (CC BY-ND 2.0)

Schwein gehabt

Die Maske schloss Nase und Mund gut ab. Darunter war es zu warm. Das Atmen unter der Maske fiel mir schwer, es roch nach…

Rollstuhl im Rollenspiel

Rollstühle kommen in Computerspielen vor allem in zwei Rollen vor: als Sportgerät und als Transportmittel für die ganz fiesen Gegner. Frühestes redaktionsbekanntes Game ist…

„Jetzt stimmt die Mischung!“ – Vom Beginn der Gentrifizierung

Seit 15 Jahren wohne ich hier in der Stuttgarter Straße im nördlichen Neukölln. Obwohl schon immer mit einer deutschen Staatsbürgerschaft versehen, bin ich, wie Viele hier, als Flüchtling gekommen – nicht als politischer oder wirtschaftlicher, sondern als ein Assistenzflüchtling. Ich sitze im Rollstuhl und kann mich nicht bewegen. So brauche ich immer einen, der mich kratzt, wenn‘s juckt, zur Toilette bringt, wenn‘s drückt, mich füttert, wenn mich hungert, mir beim Abhusten hilft, wenn‘s röchelt…

Der Mann ohne Gleichgewichtssinn

Es gibt dutzende von Büchern, die sich mit der Verarbeitung von Krankheiten und Behinderungen auseinandersetzen, oder das ein oder andere Wunder thematisieren, was mit…

Nachtasyl Gorki

Alljährlich fragt sich bei den ersten Nachrichten über Kältetote eine beschämte Öffentlichkeit, was eigentlich der Staat für Obdachlose tut. Worauf die Volksvertreter gern darauf…

Berlinale Special

Ben sitzt für den Rest seines Lebens im Rollstuhl. Er ist fröhlich, intelligent und verzweifelt. Die Liebe kommt für Behinderte wie ihn nicht in…

FAQ – Freakquently Asked Questions

Ich hatte dich gar nicht bemerkt. Wie du da am Nebentisch gesessen hast und mich „schon seit Stunden beobachtet“ hattest. So sagtest du jedenfalls, als du an meinen Tisch kamst.

Opferecke

Wie immer wollen wir an dieser Stelle Fragen beantworten, die sich die geneigte Leserschaft stellt, jedoch nicht den Mut hat, sie zu formulieren. Wir tun es für Sie und beantworten Sie zugleich kompetent.

Krüppel aus dem Sack

Wenn ich mich objektiv betrachte – so als Sexualobjekt – durch das Objektiv einer Kamera zum Beispiel, dann sehe ich gar nicht gut aus. Auf einer Party bin ich kaum derjenige, von dem die Schönen des Abends sagen: „Mit dem würde ich gern die nächste Nacht verbringen.“

Keine Heimat – Heim

Noch immer bilden „Behinderung“ und „Heim“ ein offensichtlich nicht zu trennendes Begriffspaar. Zwar haben sich auch Hilfeformen herausgebildet, mit denen behinderte Menschen außerhalb eines…

Anzeigenpreise Online

Der Preis pro Pixel beträgt für eine verlinkte Onlineanzeige 0,5 Cent. Alle Anzeigen werden für einen Monat auf allen Seiten ausser auf der Startseite,…

Anzeigenpreise Print

Standardpreise: 285 mm x 434 mm (Ganze Seite – 1) Linke Seite: 1500 € / Rechte Seite: 1700 € 142,5 mm x 434 mm…

Mediadaten Printausgabe

Mondkalb erscheint in einer Auflage von 10.000 Exemplaren und wird gratis verteilt. Erscheinungsweise ist vierteljährlich. Der Umfang beträgt zwischen acht und zwölf Seiten im…

Regen

Regen tönen Tropfen triefen Triefen Pfützen Bäche Brunnen Spritzen Wasser sprengen Fluten Klatschen feuchten Wirbel fallen Wirbel Wasser Wolken Häuser Fallen Bäume fallen Brücken…

United Autists: Planet der Hunde

Editorial An dieser Stelle veröffentlichten wir in unseren beiden ersten Ausgaben Texte, die in der Autisten-Schreibgruppe der Lichtenberger Carl-von–Linnè-Schule entstanden sind. Nun hat uns…

Offener Brief an den „Stern“

Lieber Stern, Deine gut gepflegte Tradition der Elends- und Mitleidsberichterstattung kennen wir ja schon. Klar, dass du auf auffällige Körper setzt – zum Beispiel…

Lebenswert

Erlauben Sie mir, mich vorzustellen. Ich bin Ihr Albtraum. Nervös fragen Sie jetzt, warum. Ich werde es Ihnen erzählen. Aber vorher müssen Sie noch…

Dem Anderssein einen Raum geben

Ein Mann mit psychischen Schwierigkeiten hat sich einem Projekt anarchistischer Aktivisten angeschlossen. Das kostet ihn viel Zeit und Energie. Es fällt ihm manchmal schwer,…

Wohngemeinschaft Hartroda

Vor 30 Jahren gründete sich in Ostthüringen eine Landkommune, in der Behinderte und Nichtbehinderte eine Alternative zur sozialistischen Ödnis suchten